Der Scharmützelsee und Diensdorf
Der Scharmützelsee
Das bekannteste Naß im Storkower Land ist wohl der wunderschön gelegene Scharmützelsee, von Fontane auch das "Märkische Meer" genannt.
Über dem blauen Wasser wölbte sich der blauere Himmel, und zwischen den spärlichen Binsen, die das Ufer hier einfaßten, hing ein ebenso spärlicher Schaum, der in dem Ostwinde hin und her zitterte... Oft hielt ich an, um zu horchen, aber die Stille blieb, und ich hörte nichts als den Windzug in den Binsen und das leise Klatschen in den Wellen.
Auch dieser See ist mit dem Seengebiet dieser Region (rund 90 Quadratkilometer zusammenhängende Wasserfläche) verbunden, so daß er mühelos per Schiff von Berlin oder dem Spreewald erreichbar ist. Er ist mit seiner 1500 Hektar großen Wasseroberfläche der größte brandenburger See. Umgeben von den Rauener-, den Dubrower- und den Soldatenbergen, eingeschmiegt in den märkischen Sand bietet er milde Wärme, eine leichte Brise und sauberes Wasser.
Mitten im dichten Waldesgrün am Nordufer schlängelt sich auf einer Länge von 10 Kilometern die offene Landhaussiedlung Bad Saarow entlang.
Am südwestlichen Zipfel liegt das kleine Dorf Wendisch Rietz. Dieser Ort wird auch Husarenbucht genannt, weil hier Husaren während des siebenjährigen Krieges ihr Lager errichteten. An diesem Ort ist man selbst in der Hochsaison noch unter sich, doch schon ein paar Kilometer weiter werden am Ufer moderne Marinas gebaut, welche auf viele Motorboot- und Segelfreunde eingestellt sind. Diese finden hier nämlich beste Vorraussetzungen für ihren Sport und können sich in den benachbarten Storkower See oder Großen Glubigsee über die gepflegte Schleusenanlage einschleusen lassen.
Diensdorf
Der Ort Diensdorf-Radlow liegt günstig am geschützten Ostufer des Scharmützelsees und wurde 1490 erstmalig als "Donsdorf" in den Urkunden erwähnt. Der Ortsteil Radlow war allerdings schon seit 1445 eingetragen. Einst waren die Haupterwerbsquellen der Bewohner Fischerei und Landwirtschaft gewesen, später lagerten auch Ziegel, Holz und andere Produkte hier, bevor sie mit dem Schiff nach Berlin abtransportiert wurden. In beiden Ortsteilen befanden sich noch bis zur Jahrhundertwende Ziegeleien. Die ursprünglich überwiegend roten Backsteinhäuser der Orte bezeugen dies. Der Ausbau des Storkower Kanals von 1862 bis 1865 gestattete den Schiffstransport nach Berlin. Auf diesem Weg kamen Steine aus Radlow und Diensdorf auch nach Spandau und wurden zum Ausbau der Zitadelle verwendet. Die Ziegeleien gingen im Ersten Weltkrieg ein und wurden danach abgerissen. Der Hafen, von dem aus die Steine verladen wurden, ist zum Teil noch erhalten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwachte auch Diensdorf wie die anderen Orte aus dem Dornröschenschlaf mit dem Ausbau weiterer Verkehrsverbindungen wie Bahn- und Straßenausbau. In Diensdorf entstand eine Bootswerft, die den Wassersport und Tourismus im Ort heimisch werden ließ. 1960 wurde Diensdorf mit der Nachbargemeinde Radlow zum Doppelort zusammengelegt. Danach entwickelte sich das Erholungswesen sehr stark und 1980 erholten sich hier ca. 20 000 Urlauber. In Diensdorf gab es auch zwischen 1954 und 1970 eine Außenstelle des Krankenhauses, die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung des Kreiskrankenhauses Beeskow. Jährlich wurden etwa 1800 bis 2000 Patienten stationär behandelt. Der kleine, ruhige Ort bietet mit seiner reizvollen Umgebung viele Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung. Mitten im Ort, gleich neben dem Badestrand, liegt der Yachthafen. Der großzügige Diensdorfer Badestrand mit Kinderspielplatz lädt zum Baden und Sonnenbaden ein. Zum Wandern und Radfahren sind nahezu ideale Bedingungen.
Der Text basiert auf einem Text vom Tourismusverein "Scharmützelsee".